Sri Lanka - Reisen ... Politik und Sicherheit

Das Verhältnis der Singhalesen zu den hauptsächlich im Norden und Osten ansässigen Tamilen ist schon seit langem getrübt, genau genommen schon seit Jahrhunderten (siehe "Land und Leute"). Nach dem 2. Weltkrieg und mit Erlangung der Unabhängigkeit des Landes verloren fast 1 Millionen Tamilen durch ein geschickt manipuliertes Gesetz Staatsbürgerschaft und Wahlrecht. Eine halbe Million Tamilen wurden gegen ihren Willen nach Indien und in andere Länder umgesiedelt. In den siebziger Jahren gab es erste bewaffnete Aufstände gegen die restriktive Politik der Singhalesen. Mehrere tamilische Organisationen schlossen sich zusammen und forderten nach blutigen Unruhen Anfang der achtziger Jahre einen eigenen Staat. Bis in die neunziger Jahre wütete der Krieg der "Tamil Tigers" gegen die Srilankische Armee. Massaker an Zivilisten wurden auf beiden Seiten begangen, immer wieder kam es zu Selbstmordanschlägen auf Regierungsgebäude, Banken und 1998 sogar auf das größte Heiligtum der Singhalesen, den Zahntempel in Kandy (wir hatten ihn 1 Tag vorher noch besucht).
Bis heute kam aber noch kein Tourist zu Schaden
, das hätte dem Lande wohl auch den endgültigen Niedergang beschert. Die Haupttouristenorte besonders südlich der Linie Colombo-Kandy wurden bis auf wenige Ausnahmen von den Tamil Tigers verschont, so daß hier von einer ernsthaften Gefährdung nicht gesprochen werden konnte.
Der Bürgerkrieg in Sri Lanka war ein bewaffneter Konflikt zwischen tamilischen Separatisten, vor allem der Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE), auf der einen und dem sri-lankischen Militär (sowie diversen paramilitärischen singhalesischen und tamilischen Anti-LTTE-Einheiten) auf der anderen Seite. Von 2001 bis 2004 entspannte sich die Lage erstmals seit 20 Jahren, jedoch lag eine politische Lösung in weiter Ferne, da beide Seiten hartnäckig an ihren Positionen festhalten. Die LTTE forderte einen unabhängigen Staat, „Tamil Eelam“, die sri-lankische Regierung lehnte das jedoch strikt ab.
Am 19. Mai 2009 wurde der Bürgerkrieg schließlich nach dem endgültigen militärischen Sieg der sri-lankischen Armee und dem Tod der gesamten Führungselite der LTTE, von Präsident Mahinda Rajapaksa offiziell für beendet erklärt. Die Nord- und Ostprovinzen, die von der LTTE praktisch autonom regiert wurden, wurden wieder von der Zentralregierung übernommen und sind heute wieder eingeschränkt von allen Bürgern und zumindest der Osten auch von Touristen zu bereisen. Eine touristische Infrastruktur ist im Norden praktisch nicht vorhanden, im Osten befindet sie sich im Aufbau. Es wird aber wohl noch einige Jahre dauern, bis ganz Sri Lanka wieder problemlos bereist werden kann. Aber wie gesagt, der gesamte Süden und Westen, das zentrale Bergland, die historischen Stätten Anuradhapura und Polonaruwa sowie im Osten Arugam Bay sind problem- und gefahrlos von Touristen zu bereisen.

Neueste Nachrichten zum Thema vom Auswärtigen Amt:

Stand 2.11.2015

Landesspezifische Sicherheitshinweise 

Seit Ende des Bürgerkriegs im Mai 2009 haben in Sri Lanka keine Terroranschläge mehr stattgefunden. Militär und Polizei sind weiterhin sichtbar präsent. Anordnungen bei Sicherheitskontrollen sollte unbedingt Folge geleistet werden. Größere Menschenansammlungen und Demonstrationen sollten gemieden werden, da Gewalteskalationen und Verhaftungen nicht ausgeschlossen werden können.

Alle Reisenden haben die Möglichkeit sich im elektronischen Meldesystem des Auswärtigen Amts (Externer Link, öffnet in neuem Fensterhttp://service.diplo.de/registrierungav) anzumelden. Hierüber werden im Bedarfsfall Sicherheitshinweise versandt. Insbesondere Reisenden, die nicht Teil einer Pauschalreisegruppe sind wird geraten, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen. Pauschalreisende werden ggfs. über die Reiseveranstalter über die Sicherheitslage im Reiseland informiert.

Reisen sind in sämtliche Urlaubsgebiete Sri Lankas möglich. In der Nordprovinz herrscht vergleichsweise erhöhte Militärpräsenz. Dort finden noch vereinzelt Entminungsaktionen statt. In der Nähe von Militärcamps und in verminten Gebieten gelten teilweise Zutrittsbeschränkungen. Es wird zu genereller Vorsicht geraten. Das sri-lankische Außenministerium kann Auskunft darüber geben, ob für das Reiseziel eine Genehmigung erforderlich ist. Touristische Infrastruktur ist vor allem in Jaffna vorhanden und entwickelt sich  in angrenzenden Regionen.

Bei Reisen in Bezirke Trincomalee (auch Upuveli und Nilaveli), Batticaloa und Ampara (Arugam Bay) ist mit Militärpräsenz sowie gelegentlichen Kontrollposten entlang der Straßen und in den öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus, Zug) zu rechnen. Entlang des Küstenstreifens im Osten entwickelt sich wieder eine touristische Infrastruktur.  

Reisen in das Hinterland im Osten sind mitunter beschwerlich. Hier kann ein erhöhtes Minenrisiko nicht ausgeschlossen werden.

 Im Yala-Nationalpark sind nur Reisen in den sogenannten „Block 1“ möglich.

Reisen über Land

Bei Überlandreisen ist die Eisenbahn gegenüber öffentlichen Bussen, die aufgrund rücksichtsloser Fahrweise häufig in schwere Unfälle verwickelt sind, vorzuziehen.

Nachtfahrten sind aus Gründen der Verkehrssicherheit außerhalb der Städte nicht ratsam; auf die häufig unbeleuchteten Verkehrskontrollpunkte auch innerorts ist besonders zu achten.

Weltweiter Sicherheitshinweis

Es wird gebeten, auch den weltweiten Sicherheitshinweis zu beachten:

Externer Link, öffnet in neuem Fensterwww.auswaertiges-amt.de


Webseite des Auswärtigen Amtes

Und im Forum der Reisespinne.

 

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